Iv B o r r e d e.
Gegenstände als Leitfaden zur weitern mündlichen Ausführung,
wie die näher liegenden Theile der Erdkunde und Geschichte,
die Natur- und Himmelökunde, die Sprach- und Zahlen-
lehre, theils zugleich als Lesestücke, wie die Religionslehre in
Bibelsprüchen für die Anfänger und die Erdkunde wie die Ge-
schichte für die Geübteren, tbeils als Notizen-Sammlung, wie die
ferner liegenden Theile der Geographie und Geschichte, theils als
Aufgaben zum auswendig Lernen, wie die Gedichte, Bibel-
sprüche und Lieder, theils endlich zum Singen und Beten,
wie die geistlichen Lieder, mit Vermeidung alles Trivialen,
Burlesken uiib Profanen in gebotener Kürze abgefaßt, nicht
ohne den lebhaften Wunsch, daß manches ungeeignete Buch
aus den Tempeln des heiligen Geistes entfernt werden
möchte.
Gott aber und der Geist dessen, der da sprach: Lasset
die Kinder zu mir kommen, wolle den Gebrauch dieses Bei-
trages zu einem zeitgemäßen Schulunterrichte an den Geistern
und Herzen der lieben Jugend nicht ungesegnet lassen, und
alle Brüder in ihrem verdienstlichen Berufe mit dem Worte
des göttlichen Kinderfreundes stärken: ihre Engel sehen alle-
zeit das Angesicht meines Vaters im Himmel.
Diese vierte Auflage ist, außer einigen Berichtigungen
tn einzelnen Stellen, nicht weiter verändert, als daß die
Veränderungen in der Erd- und Himmclökunde nachgetra-
gen sind.
Fulda, den 31. Januar 1854.
Wifi.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T194: [Kirche Kloster Schule geistliche Gottesdienst Gemeinde Geistliche Leben Staat Priester], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr]]
s
Evangelische Neligionslehre
B. 'Christus, a. Würde,
1. Von Gott gesandt.
1) 1 Joh. 3, 16. Also hat Gott die Welt geliebet,
daß er seinen cingebornen Sohn gab, auf daß Alle, die an
ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben
haben. 2) 1 Cor. 1, 30. Christus ist uns gemacht von
Gott zur Weisheit und zur Gerechtigkeit, zur Heiligung
und zur Erlösung. 3)'Joh. 4,34. Jesus spricht zu ihnen:
Meine Speise ist die, daß ich thue den Willen deß, , der mich
gesandt hat, und vollende sein Werk. 4) Hebe. 1,1. 2. Nach-
dem Gott vorzeiten manchmal und auf mancherlei Weise ge-
redet hat ztl den Vätern durch die Propheten, hat er am
letzten zu uns geredet durch den Sohn.
Ii. Gottes Sohn.
1) 1 Tim. 3, 16. Kündlich groß ist das gottselige
Geheimniß: Gott ist geoffenbaret im Fleisch, gercchtfertiget
im Geist, erschienen den Engeln, gepredigct den Heiden, ge-
glaubet von der Welt, aufgenommen in die Herrlichkeit.
2) Joh. t, 1. 2. 14. Im Anfang war das Wort, und das
Wort war bei Gott, und Gott war das Wort. Dasselbige
war im Anfang bei Gott. Und das Wort ward Fleisch und
wohnete unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit, eine
Herrlichkeit als des eingcborncn Sohnes vom Vater, voller
Gnade und Wahrheit. 3) Joh. 17, 5. Und nun verkläre
mich, du Vater, bei dir selbst mit der Klarheit, die ich bei
dir hatte, ehe die Welt war. 4) Hebr. 1, 3. Welcher, sin-
temal er ist der Glanz seiner Herrlichkeit, und das Ebenbild
seines Wesens, und trägt alle Dinge mit seinem kräftigen
Wort, und hat gemacht die Reinigung unserer Sünden durch
sich selbst, hat er sich gesetzt zu der Rechten der Majestät in
der Höhe, 5) Matth. 28, l8. Jesus trat zu ihnen, redete
mit ihnen, und sprach: Mir ist gegeben alle Gewalt im
Himmel und auf Erden. 6) Matth. 17, 5. Da er noch also
redete, siehe, da überschattete sie eine lichte Wolke. Und
siehe, eine Stimme aus der Wolke sprach: Dies ist mein lie-
der Sohn, an welchem ich Wohlgefallen habe, den sollt ihr
hören. 7) Job. 11, 27. Sie (Martha) spricht zu ibm:
Herr, ja, ich glaube, daß du bist Christus, der Sohn Got-
tes, der in die Welt gekommen ist. 8) Joh. 6, 69. Und
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
10
Evangelische Religionslehre
kommen: denn Niemand kann die Zeichen thun, die du thust,
es sei denn Gott mit ihm. 4) Joh. 7, 16. 17. Jesus
antwortete ihnen und sprach: Meine Lehre ist nicht mein,
sondern deß, der mich gesandt hat. So Jemand will deß
Willen thust, der wird inne werden, ob diese Lehre von
Gott sei, oder ob ich von mir selbst rede. 5) Joh. 8, 28.
Da sprach Jesus zu ihnen: Wenn ihr des Menschen Sohn
erhöhen werdet, dann werdet ihr erkennen, daß ich es sei,
und nichts von mir selbst thue, sondern, wie mich mein Va-
ter^ gelehret hat, so rede ich, 6) Joh. 17, 6, Ich habe dei-
nen Namen geoffenbaret den Menschen, die du mir von
der Welt gegeben hast. Sie waren dein, und du hast sie
mir gegeben, und sie haben dein Wort behalten. 7) 2 Tim.
1, Nt. Christus hat dem Tode die Macht genommen und
das Leben und ein unvergängliches Wesen an das Licht ge-
bracht durch sein Evangelium. 8) Röm. 1,16. Ich schäme
’ mich des Evangelii von Christo nicht; denn es ist eine Kraft
Gottes, selig zu machen Alle, die daran glauben.
Ii. Hoheupriesterliches.
X) Apostgcsch. 4, 12. Es ist in keinem Andern Heil,
ist auch kein anderer Name den Menschen gegeben, darinnen
wir sollen selig werden, als in dem Namen Jesu. 2) Matth.
18, 11. Denn des Menschen Sohn ist gekommen, selig ztl
machen, das verloren ist. 3) 2 Cor. 5, 19. Gott war in
Christo und versöhnete die Welt mit ihm selber, und rech-
nete ihnen ihre Sünde nicht zu und hat unter uns aufgerich-
tet das Wort von der Versöhnung. 4) 2 Cor. 5, 21. Denn
cr hat den, der von keiner Sünde wußte, für uns zur
Sünde gemacht, auf daß wir würden in ihm die Gerechtigkeit,
die vor Gott gilt. 5) 1 Petr. 2, 24. Welcher unsere Sün-
den selbst geopfert hat an seinem Leibe auf dem Holz, auf
daß wir, der Sünde abgestorben, der Gerechtigkeit loben;
durch welches Wunden ihr seid heil geworden. 6) 1 Tim.
2, 5. 6. Eö ist ein Gott und ein Mittler zwischen Gott
und den Menschen, nämlich der Mensch Jesus Christus, der
sich selbst gegeben hat für Alle zur Erlösung, daß Solches zu
seiner Zeit gepredigt würde, 7) 1 Joh. 1, 7. So wir aber
im Lichte wandeln, wie er im Lichte ist, so haben wir Ge-
meinschaft unter einander, und das Blut Jesu Christi, seines
Sohnes, macht uns rein von allersünde. 8) Luc. 24,26. Mußte
nicht Christus Solches leiden und zu seiner Herrlichkeit eingehen ?
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz]]
18 Evangelische Rekigionslehre
die da hungert und dürftet nach der Gerechtigkeit; denn sie
sollen satt werden. Selig sind die Barmherzigen; denn sie
werden Barmherzigkeit erlangen. Selig sind, die reines Her-
zens sind; denn sie werden Gott schauen- Selig sind die
Friedfertigen; denn sie werden Gottes Kinder heißen. Se-
lig sind, die um Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn
das Himmelreich ist ihr. Selig seid ihr, wenn euch die Men-
schen um meinetwillen schmähen und verfolgen, und reden
allerlei Übels wider euch, so sie daran lügen. Seid fröhlich
und getrost, es wird euch im Himmel wohl belohnet werden.
c. und gegen den Nächsten. 1. Überhaupt.
I. Wohlwollen.
I) 1 Tim- 1, 5. Die Hauptsumme des Gebots ist:
Liebe von reinem Herzen und von gutem Gewissen und
von ungefärbtem Glauben. 2) Rom. 12, 9. 10. Die Liebe
sei nicht falsch. Hasset daö Arge, hanget dem Guten an.
Die brüderliche Liebe unter einander sei herzlich. Einer komme
dem Andern mit Ehrerbietung zuvor. 3) 1 Cor. 13, 1-3.
Wenn ich mit Menschen- und mit Engel-Zungen redete, und
hatte der Liebe nicht, so wäre ich ein tönendes Erz oder
eine klingende Schelle. Und wenn ich weissagen könnte, und
wüßte alle Geheimnisse und alle Erkenntniß, und hatte allen
Glauben, also daß ich Berge versetzte, und hatte der Liebe
nicht, so wäre ich nichts. Und wenn ich alle meine Habe
den Armen gäbe und ließe meinen Leib brennen, und hätte
der Liebe nicht, so wäre es mir nichts nütze, 4) Matth. 2,
12. Alles, was ihr wollet, daß euch die Leute thun sollen,
das thut ihr ihnen auch. 5) Matth. 5, 4-. 45. Liebet eure
Feinde, segnet, die euch fltlchcn, thut wohl denen, die euch
hassen, bittet für die, so euch beleidigen und verfolgen, auf
daß ihr Kinder seid eures Vaters im Himmel.
Ii. Achtung.
1) Rom. 13, 7. So gebet nun Jedermann, was ihr
schuldig seid: Schoß, dem der Schoß gebühret, Zoll, dem der
Zoll gebühret, Furcht, dem die Furcht gebühret, Ehre, dem
die Ehre gebühret. 2) Röm. 12, 10. Die brüderliche Liebe
unter einander sei herzlich. Einer komme dem Andern mit
Ehrerbietung zuvor. 3) Sir. 6, 5. Wer Alles zum Besten
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TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
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22 Evangelische Neligionslehre
1 Cer. 7, 3. Der Mann leiste dem Weibe die schuldige
Freundschaft, desselbigen gleichen das Weib dem Manne.
c. Als Standeögenojsen. I. Als Lehrer.
1) Tit. 1, 7. 9. Ein Bischof soll unsträflich sein, als
ein Hanshalter Gottes; nicht eigensinnig, nicht zornig, nicht
ein Weinsäufer, nicht pochen, nicht unehrliche Handtierung
treiben. Und halte ob dem Wort, das gewiß ist und lehren
kann, guf daß er mächtig sei zu ermahnen durch die heilsa-
me Lehre, und ztl strafen die Widersprecher. 2) Tit. 2, 7.
Allenthalben aber stelle dich selbst zum Vorbilde guter Werke,
mit unverfälschter Lehre, mit Ehrbarkeit. 3) Matth. 5, 26.
Lastet euer Licht leuchten vor den Leuten, daß sie eure guten
Perke sehen und euern Vater im Himmel Preisen.
Ii. Schüler.
1) Hebr. 13, 17. Gehorchet euern Lehrern und fol-
get ihnen ; denn sie wachen über eure Seelen, als die da Re-
chenschaft dafür geben sollen; auf daß sie das mit Freuden
thun und nicht mit Seufzen, denn das ist euch nicht gut.
2) 1 Thess. 5, 13. Habt sie (Vorsteher und Lehrer) desto
lieber um ihers Werks willen und seid friedsam mit ihnen.
3) 1 Cor. 9,14. Also hat ailch der Herr befohlen,- daß, die
das Evangelium verkündigen, sollen sich vomevangelio näh-
ren. 4) Gal. 6, 6. Der aber unterrichtet wird mit dem
Wort, der theile mit allerlei Gutcs dem, der ihn unterrich-
tet. 5) 1 Tim. 5, 17. Die Ältesten, die wohl vorstehen,
die halte man zwiefacher Ehre werth, sonderlich die da arbei-
ten im Wort und in der Lehre.
Iii. Herrschaften. *
1) Col. 4, 1. Ihr Herren, was recht und gleich ist,
dah beweiset den Knechten und wisset, daß ihr auch einen
Herrn im Himmel habt. 2) Sir. 7, 22. 23. Einen treuen
Knecht und fleißigen Arbeiter halte nicht übel. Einen from-
men Knecht habe lieb, und hindre ihn nicht, wo er frei wer-
den kann. 3) Sir. 4, 35. Sei nicht ein Löwe in deinem
Hause, und nicht ein Wütherich gegen dein Gesinde.
Iv. und Gesinde.
1) Col. 3, 32* Ihr Knechte, seid gehorsam in allen
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern]]
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Zweite Abtheilung.
Evangelischer Katechismus.
25
33ift du ein Christ? — Ja, ich bin ein Christ.
Woher weißt du das? — Daher, daß ick getauft bin
auf den Namen unseres Herrn Jesu Christi und die christ-
liche Lehre weiß und glaube.
Welches ist denn die christliche Lehre? — Die
in den Schriften Mosis, der Propheten und Apostel verfasset
und begriffen ist.
Wie viekhauptstucke hat die christliche Lehre?
— Fünf und zwar: 1. die zehn Gebote, 2. die Artikel
des christlichen Glaubens, 3. das Gebet des Herrn, 4. das
Sacrament der heiligen Taufe, 5. das Abendmahl des Herrn
oder das Sakrament des Leibes und Blutcs nuferes Herrn
Jesu Christi.
Wozu dienen uns diefehauptftücke allefammt
insgemein? — Daß wir erkennen: erstlich, wer wir seien
und wie wir mit unserm Herrn Gott stehen; darnach, wer
unser Herr Gott sei und wie wir mit ihm mögen versöh-
net und vereiniget werden.
Daö erste Hauptstiick.
Von den heiligen zehn Geboten Gottes.
I.*)
Wie lautet das erste Gebot? — Du sollst keine
andere Götter haben neben mir.
*) I. bezeichnet den unveränderten Katechismus Luthers; H.be:
Zeichnet dessen veränderren Katechismus, wie er in den Nie»
derhess,'scheu Schulen gebraucht zu werden pflegt.
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TM Hauptwörter (100): [T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet]]
TM Hauptwörter (200): [T58: [Kirche Lehre Luther Schrift Bibel Gott Christus Bischof Papst Wort], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch]]
26
Das erste Hauptstuck.
Was ist das? — Wir sollen Gott über alle Dinge fürch-
ten, lieben und ihm allein vertrauen.
Wie lautet das andere Gebot? — Du sollst den
Namen Gottes, deines Herrn, nicht unnützlich führen.
Was ist das? — Wir sollen Gott fürchten und lieben,
daß wir bei seinem Namen nicht fluchen, schwören, zaubern,
lügen oder trügen; sondern denselbigen in allen Nöthen an-
rufen, beten, loben und danken.
Wie lautet das dritte Gebot? — Du sollst den
Feiertag heiligen.
Was ist das? — Wir sollen Gott fürchten und lieben,
daß wir die Predigt und sein Wort nicht verachten; sondern
dasselbe heilig hakten, gerne hören und lernen.
Wie lautet das vierte Gebot? —Du sollst deinen
Vater und deine Mutter ehren, auf daß dir's wohl gehe
und du lange lebest auf Erden.
Was ist das? — Wir sollen Gott fürchten und lieben,
daß wir unsere Eltern und Herren nicht verachten, noch er-
zürnen; sondern sie in Ehren halten, ihnen dienen, gehor-
chen, sie lieb und werth haben.
Wie lautet daö fünfte Gebot? —Du sollst nicht
todten.
Was ist das? — Wir sollen Gott fürchten und lieben,
daß wir unserm Nächsten an seinem Leibe keinen Schaden,
noch Leid thun; sondern ihm helfen und fördern in allen
Leibesnöthen.
Wie lautet das sechste Gebot? — Du sollst nicht
ehebrechen.
Was ist daö? — Wir sollen Gott fürchtest und lieben,
daß wir keusch und züchtig leben in Worten und Werken,
und ein Jeglicher soll sein Gemahl lieben und ehren.
Wie lautet das siebente Gebot? — Du sollst
nickt stehlen.
W aö ist das? — Wir sollen Gott fürchten und lieben,
daß wir unserm Nächsten sein Geld oder Gm nicht nehmen,
noch mit falscher Waare oder Handel an uns bringen; son-
dern ihm sein Gut und Nahrung helfen bessern und behüten.
Wie lautet das achtc Gcbot? — Du sollst nicht
falsch Zeugniß reden wider deinen Nächsten.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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Von den heiligen zehn Geboten Gottes. 27
Was ist das? — Wir sollen Gott fürchten und lieben,
daß wir unsern Nächsten nicht fälschlich belügen, verrathen,
afterreden, oder bösen Leumund machen; sondern sollen ihn
entschuldigen, Gutes von ihm reden und Allcö zum Besten
kehren.
Wie lautet das ncunte Gebot? — Du sollst nicht
begehren deines Nächsten Haus.
Was ist das? — Wir sollen Gott furchten und lieben,
daß wir unserm Nächsten nicht mit List nach seinem Erbe oder
Hause stehen, noch mit einem Schein des Rechts an uns brin-
gen; sondern ihm dasselbe zu behalten förderlich und dienst«
lich sein.
Wie lautet das zehnte Gebot? — Du sollst nicht
begehren deines Nächsten Weib, Knecht, Magd, Vieh oder
Alles, was sein ist.
Was ist das? — Wir sollen Gott fürchten und lieben,
daß wir unserm Nächsten nickt sein Weib, Gesinde oder Vieh
abspannen, abbringen oder abwendig macken; sondern diesel-
den anhalten, daß sie bleiben und thun, was sie schuldig sind.
Was sagt ntln Gott von diesen Geboten al-
len?— Er sagt also: Ich der Herr, dein Gott, bin ein star-
ker, eifriger Gotf, der über die, so mich hassen, die Sünde
der Vater heimsuchet an den Kindern bis ins dritte und vierte
Glied; aber denen, so mich lieben und meine Gebote halten,,
thue ich wohl bis ins tausende Glied.
Ii.
Wie lautet das erste Gebot? —Ick bin der Herr,
dein Gott, der ich dich aus Egypten-Land, ans dem Dienst-
hause, geführet habe. Du sollst keine- andere Götter neben
mir haben.
Was istdas? — Wir sollen Gott vor allen Dingen recht
erkennen, über Alles fürchten, lieben und ihm allein vertrauen.
Wie heißt das andere Geb ot? — Du sollst dir kein
Bildniß, noch irgend ein Gleickniß machen, weder deß, das
oben im Himmel, noch deß, das unten ans Erden, oder deß,
das im Wasser unter der Erde ist. Bete sie nickt an und
diene ihnen nicht; denn ich der Herr, dein Ewtt, biil ein eif-
riger Gott, der da heimsuchet- der Väter Missethat an den
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TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
28
Das erste Hauptstück.
Kindern bis ins dritte und vierte Glied derer, die mich has-
sen. und thue Barmherzigkeit an viel Tausenden, die mich
lieb haben und meine Gebote halten.
Was ist das? — Wir sollen Gott fürchten und lieben,
daß wir ihn auf keinerlei Weise abbilden; auch durch und
von keinen Bildern, oder nach unserm eignen Wahn und
Gutdünken, sondern allein nach seinem Wort ihm dienen
und ihn ehren.
Wie heißt das dritte Gebot? — Dusollst den Na-
men des Herrn, deines Gottes, nicht mißbrauchen, denn der
Herr wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen
mißbraucht.
Was ist das? — Wir sollen Gott fürchten und lieben,
daß wir bei seinem Namen nicht fluchen, schwören, zaubern,
lügen oder trügen; sondern denselben in allen Nöthen anru-
fen, beten, loben und danken.
Wie heißt das vierte Gebot? — Gedenkedes Sab-
bathtags, daß du ihn heiligest. Sechs Tage sollst du arbei-
ten, und alle deine Dinge beschicken; aber am siebenten Tage
ist der Sabbath des Herrn, deines Gottes, da sollst du
kein Werk thun, noch dein Sohn, noch deine Tochter, noch
dein Knecht, noch deine Magd, noch dein Vieh, noch der
Fremdling, der in deinen Thoren ist. Denn in sechs Tagen
hat der Herr Himmel und Erde gemacht und daö Meer
und Alles, was darinnen ist, und ruhete am siebenten Tage;
darum segnete her Herr den Sabbathtag und heiligte ihn.
Was ist das? —Wir sollen Gott fürchten und lieben,
daß wir die Predigt und sein Wort nicht verachten; sondern,
dasselbe heilig halten, gerne hören und lernen.
Wie heißt daö fünfte Gebot? — Du sollst deinen
Vater und deine Mutter ehren, auf daß du lange lebest im
Lande, das dir der Herr, dein Gott, giebt.
Was ist das? — Wir sollen Gott fürchten und lieben,
daß wir unsere Eltern und Herrn nickt verachten, noch erzür-
nen ; sondern sie in Ehren halten, ihnen dienen, gehorchen,
sie lieb und werth haben.
Wie heißt das sechste Gebot? — Du sollst nicht
tödten.
Was ist das? — !Wir sotten Gott fürchten und lieben,
daß wir unserm Nächsten an seinem Leibe keinen Schaden,
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TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
30
Das zweite Hauptstück.
I. u. Ii.
Was ist das? — Gott dräuet zu strafen Alle, die diese
Gebote übertreten; darum sollen wir uns fürchten vor sei-
nem Zorn und nicht wider solche Gebote thun. Er ver-
heißet aber Gnade und alles Gute allen denen, die solche Ge«
böte halten; darum sollen wir ihn auch lieben und ihm ver-
trauen und gerne thun nach seinen Geboten.
Wozu sind un ö die zeh n G e b ot e G o ttcö nütze?
Zu Zweierlei. Erstlich zeigen sie die Sünde an und offen«
baren Gottes Zorn über die Sünde, dadurch wir verursachet
werden, Vergebung der Sünden und Trost wider Gottes
Zorn und wider den ewigen Tod bei unserm Herrn und
Heilande Jesu Christo zu suchen. Zum Andern lehren sie,
welches die guten Werke sind, so die Gläubigen und Neuge-
bornen zu thun schuldig sind, ihren Gehorsam und ihre Dank-
barkeit gegen t>m gnädigen Vater int Himmel damit zu
beweisen. ______________
Das zweite Hauptstück.
Von de:: Artikeln des christlichen Glaubens.
Wovon handelt der erste Artikel? — Von der
Schöpfung.
Wie lautet er? — Ich glaube an Gott den Vater,
allmächtigen Schöpfer Himmels und der Erde.
Was ist das? — Ich glaube, daß mich Gott geschaffen
hat sammt allen Kreaturen, mir Leib und Seele, Augen, Oh-
ren und alle Glieder, Vernunft und alle Sinne gegeben hat
und noch erhalt; dazu Kleider und Schuhe, Essen und Trin-
ken, Hauö und Hof, Weib und Kind, Acker, Vieh und alle
Güter, mit aller Nothdurft und Nahrung deö Leibes und
Lebens reichlich und täglich versorget, wider alle Gefährlich-
keit beschützet und beschirmet, vor allem Übel behütet und be-
wahret. und daö Alles auö lauter väterlicher göttlicher Güte
und Barmherzigkeit ohne alle mein Verdienst und Würdig-
keit. Das Alles ich ihm zu danken und zu loben, dafür zu
dienen und gehorsam zu sein schuldig bin. Das ist gewiß-
lich wahr.
Wovon handelt der zweite Artikel?—Von der
Erlösung.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T8: [Abschnitt erster Periode zweiter Zeitraum dritter Kap Buch Kapitel vierter]]